Mit dem Zug nach Kandersteg und der Seilbahn zum Sunnbüel. Von dort über Pisten und Loipen zur Spittelmatte hinunter. Über Sagiwald, Sagiweid und die SW-Flanke zum Untere Tatelishore. Abfahrt bis zum Sagiwald und von dort aus zum Hotel Schwarenbach (Übernachtung).
Am zweiten Tag zunächst dem Weg zum Gemmipass folgend, dann über die Rote Chumme in einem Bogen nach Süden und den Gipfelhang auf den Roten Totz.
Bei guten Verhältnissen Abfahrt durch das Üschenental bis zur Talstation der Sunnbüel-Bahn und Rückfahrt mit ÖV.
Unteres Tatelishorn / Roter Totz
Am Morgen des 20.03. trafen wir uns an der Talstation Sunnbüel in Kandersteg. Martina hatte sich kurzfristig krank gemeldet und ihren Mann Serge als Ersatz geschickt. Mit Anita und Bruno liefen wir von der Bergstation Sunnbüel südlich um den Sagiwald herum, entlang der Skitourenroute Richtung NO auf das Untere Tatelishorn. Es hat etwas gedauert, bis wir uns als Gruppe gefunden hatten und dann wenigstens den pickelharten Gipfelhang gemeinsam aufzusteigen. Während der einstündigen Gipfelrast bei schönstem Wetter liessen wir ein um die andere Gruppe vor uns losfahren, in der Hoffnung, bessere Bedingungen für die Abfahrt vorzufinden. Aber richtiger Sulzschnee wollte sich nicht einstellen. Der Gipfelhang war noch etwas hart, aber gut zu fahren. Jenseits des Grabens verliessen wir die Aufstiegsspur und querten südlich von P.2213 nach SO. Dort fanden wir noch 2 attraktive Hänge, aber leider keine idealen Schneebedingungen. Bei P.2004 stiessen wir wieder auf die Aufstiegsspur, querten westwärts auf den Winterwanderweg Richtung Gemmi und folgten diesem bis zum Hotel Schwarenbach.
Dort kam es zu einem ernsthaften Zwischenfall, als während unserer Kaffeepause eine freche Dohle aus der Dachkalle heraus Anita genau auf den Kopf geschissen hat – bei den vorherrschenden Windverhältnissen eine reife Leistung. Glücklicherweise hatte Anita wegen eben dieser Windverhältnisse die Kaputze ihrer Skijacke übergezogen … abwaschen ist allemal leichter als ausbürsten. In den folgenden Stunden machten wir Bekanntschaft mit der neuen Gastfreundschaft im Schwarenbach. Entweder man gewöhnt sich daran oder man weicht künftig auf Alternativquartiere aus.
Nach einer klaren Nacht starteten wir Montagmorgen um 7:00 Uhr am Schwarenbach, folgten zunächst dem Gemmiweg bis zum Seestutz, stiegen dort Richtung Roter Chumme auf. Schon bald mussten wir ob der harten Unterlage die Harscheisen montieren. Diesen und uns wurde im Gipfelhang beinahe alles abverlangt. Dennoch erreichten wir das Steinmännli auf dem Roten Totz eine halbe Stunde vor dem Zeitplan. Hinsichtlich der inzwischen doch relativ hohen Temperaturen gut, wollten wir doch bei der Abfahrt durch das Üschenetal keinen Ärger mit Gleitschneelawinen bekommen. Zunächst querten wir unter dem Gipfelaufbau nach Westen, um von der Schulter den Nordhang in Angriff zu nehmen, von dem uns irgendjemand 20cm Pulverschnee versprochen hatte, mussten uns dann aber mit 20mm Pulver auf harten Unterlage begnügen – immerhin. In der weiteren Abfahrt unter dem Felshore und dem Schwarzgrätli durch Richtung Üschene präsentierten sich uns alle denkbaren Schnevverhötnisse von Eisplatten bis Nassschnee. Der Weg nach Kandersteg hinunter war knapp fahrbar, stellenweise bewegten wir uns von Schneefleck zu Schneefleck. Bruno gewann die Kategorie „Meiste auf Ski gefahrene Meter“. Tragen mussten wir die Bretter aber insgesamt nur schlappe 200m bis wir die Talstation Sunnbüel erreichten.
Allzeit gut Luft!
Martin
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