Die sieben Churfirsten in 2 Tagen.
Anreise: Am Samstag nach Starkenbach und Aufstieg zur Ochsenhütte wo wir übernachten
Sonntag:Aufstieg zum Selun,dann weiter zu Frümsel, Brisi und Zuestoll. Bis dann haben wir gut 2000hm Aufstieg geschafft und steigen ab zur Selamatt wo wir übernachten.
Montag:Weiter gehts mit Schibenstoll, Hinterrugg und Chäserrugg. Von dort steigen wir steil nach Walenstadt ab. Heimreise.
Die Churfirsten sind imposante Zacken über dem Walensee. Von der Toggenburgerseite her sind sie relativ einfach zu erwandern. Jeder der sieben Gipfel hat einen etwas anderen Charakter. Die Aussicht ist von allen prachtvoll. Steil nach unten liegt der See und im weiteren hat man Sicht auf die Schneeberge.
An beiden Tagen ergibt der Aufstieg ca. 2000hm, aber ohne schweren Rucksack ist das gut zu meistern.
Sieben auf einen Streich- Churfirsten
Leiterin: Sonja Würmli
Teilnehmer: Verena, Andreas, Salome, Peter, Hanspeter und ab 20.10. Marcel
Meist kennen wir die Churfirsten von der Walensee-Seite her; imposante unüberwindbar scheinende Felswände. Diesmal entdecken wir auf einer abwechslungsreichen Herbsttour die imposanten Zacken vom Toggenburg her.
Anfahrt mit OeV der Zürcher Goldküste entlang in’smalerische Toggenburg bis Starkenbach, wo unser Aufstieg zur Ochsenhütte beginnt. Uraltes Weide-Kulturland mit zahlreichen Hütten, wie es ein Maler nicht schöner darstellen könnte. Südwärts die schroffen und doch so zierlichen Zacken der Churfirsten, während wir nordwärts den Säntis mit seinen Gebirgszügen stets im Auge habe. Die Ochsenhütte ist eine dieser gedrungenen Holzhütten, wohlgeborgen auf einer grasig hügeligen Alp zu Füssen der Churfirsten, die uns mit Toggenburger„Schlorzifladen“ empfängt und uns sofort heimelig wird. Eine sternenklare Nacht verweist auf einen wunderschönen kommenden Tag…
Wir lassen keine Zeit ungenützt verstreichen und starten im anbrechenden Morgen Richtung Selun, ein eigentlich leicht zu ersteigender erster Churfirst mit 2‘205m, der uns aber mit seiner Steilheit doch einige Schweisstropfen abverlangt. Oben angelangt heftiger Wind, der unseren Gipfelaufenthalt kurz hält, aber doch Zeit lässt die Rundsicht zu geniessen mit tief unter unseren Füssen liegendem Walensee, den Flumserbergen und einer endlos scheinenden Gipfelkette mit Pilatus, Rigi und zahlreichen weiteren, von den ersten Sonnenstrahlen beschienen Berggipfeln, Jurazüge in der Ferne, Schwarzwald und unter sich auflösenden Nebeln der Bodensee. Abstieg auf dem gleichen steilen Bergweg und nach Verlust vieler Höhenmeter wiederum Aufstieg auf den nächsten Gipfel, Frümsel (2‘263m) wo uns neugierige Gämsen begrüssen. Wiederum Abstieg Richtung Torloch… und der dritte Streich folgt sogleich: Der Zuestoll mit seinem blau/weiss markierten Bergweg erfreut uns mit einigen kleinen felsigen Herausforderungen und verlangt uns nochmals zahlreiche Schweisstropfen ab um auf seinem Felsengipfel (2‘235m) glücklich anzukommen.
Den Brisi mit seinen 2‘279m holt uns als Teamarbeit Marcel ein, der oberhalb Brisizimmer zu uns stösst. Genug für heute und wir steigen ab zur Sellamatt, einem Bergstations-Hotel, das uns kulinarisch verwöhnt und auch bereit ist auf unseren Wunsch hin am kommenden Morgen das Frühstück eine Stunde vor der regulären Zeit zu bereiten, damit wir frühzeitig starten können.
Alles soweit gut und der Wetter-Radar kündigte erst für den Nachmittag Regen an. Dass die Realität weitgehend anders sein kann, stellen wir spätestens fest, als es zu unserem Wanderstart am frühen Morgen im Dunkeln in Strömen regnet… Da uns das Wetter nun einen Streich spielt, lassen wir Vernunft walten und verzichten auf die vorgesehenen Streiche unserseits, lassen Schibenstoll, Chäserrugg und Hinterrugg in hohen Regenwolken weiter schlummern; zufrieden am Vortag drei Gipfel erfolgreich erlebt zu haben.
Wir entscheiden uns für den „Klangweg“ Richtung Oelberg mit Ziel Graps und dem malerischen Werdenberg. Von der goldenen Farbe des Herbstlaubes und von unseren Aktivitäten an zahlreichen musikalischen Klangstationen wohl beeindruckt, stellt sich der Regen bald ein und blauer Himmel zieht auf. In froher Stimmung steigen wir im warmen Sonnenschein über viele gepflegte Alpweiden ab Richtung Rheintal, vor uns im Blickfeld das Schloss Vaduz und linker Hand der Alpstein. Die Natur beschenkt uns zudem mit köstlichem Steinpilz und einer Handvoll Maronenröhrlingen, welche heftige Gipfelwinde und den morgendlichen Regen schnell vergessen lassen.
Danke Sonja, dass du uns im Toggenburg Zugang verschafft hast zu einem der schönsten Stücke Schweiz, das sonst nicht gerade an unserem Weg liegt. Sieben Streiche mussten es ja nicht unbedingt sein und das spontane Alternativprogramm am dritten Tag hat die Tour mehr als nur bereichert!
Text: Peter Brechbühl
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