Tourengruppe
Aktive
Sektion
Senioren
Tourenstatus
Durchgeführt
Datum
2.2.2020 [So.]
Anmeldung ab
15.12.2019
Anmeldeschluss
29.01.2020
TourenleiterIn
Urban Wyser
Tourencode
S/B/WS
Beschreibung

hübsche Halb-Rundtour ab Engstligenalp: via Chindbettipass zum Roten Totz, Abfahrt über Telligletscher, Aufstieg Felshore, Abfahrt durchs lange Üschenental nach Kandersteg

Zusatztext

Geplant ist die Tour ohne Unterstützung vom Tossenskilift; Tour kann ggf. etwas abgekürzt werden (z.B. nicht strahlender Sonnenschein...).
Tour letzte Saison wegen Wetterkapriolen leider nicht so durchgeführt, daher neuer Anlauf.

Billet lösen
bis Engstligenalp, zurück ab "Kandersteg, Talstat. Sunnbüel"
Treffpunkt
ca 08:00 Bhf Thun
Verkehrsmittel
ÖV
Reisekosten
ca 35.- (Basis Halbtax, inkl. Bergbahn)
Rückreise (geplant)
ca 18:00 Thun
Ausrüstung
volle Skitourenausrüstung (Ski, Schuhe, Felle, Stöcke); volle Lawinenausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde); warmes Getränk, Lunch; Kleider der Witterung entsprechend.
Karten
LK Gemmi 1267, LK Adelboden 1247
Höhendifferenz
Aufstieg 1300 Hm (ohne Lift), Abfahrt 2050 Hm
Verpflegung
Lunch aus Rucksack
Kosten
5.- Teilnehmerbeitrag

Schlechtwetter-Tour zum Wyssgrat oberhalb Gspon

Autor
Urban Wyser
Erstellt am
05.02.2020 18:41
Letzte Änderung
05.02.2020 18:53
Tourenbericht

Die Übriggebliebenen: Verena Amstutz, Fritz Schranz, Thomas Bachmann
Und wieder wollte es nicht klappen mit der vorgesehenen Tour zum Roten Totz: Aufgrund der schlechten Schneelage "untenraus" (Klimaerwärmung!) und der angekündigten Erwärmung (Abfahrt Chindbettipass!) wurde bereits anfangs Woche klar, dass die Tour nicht wie vorgesehen stattfinden konnte. Mit Westwind-Wetter & Regen hoch rauf boten sich die Alternativen Simplon oder Gspon an; der Entscheid fiel zugunsten letzterem mit dem Gipfelziel Wyssgrat Pkt 2884 und potentieller Verlängerung zum Ochsenhorn 2912.
Der Wetterbericht verschlechterte sich zusehends im Laufe der Woche; so, dass von den ursprünglich 12 Teilnehmern nur noch deren 3 übrig blieben. Zu meinem grossen Erstaunen (Wetter-Radar vom Samstag & kurzfristige Prognosen für den Sonntag) stieg das Lawinenbulletin für Sonntag auf «gross» > 2000. Na bravo; nach Rücksprache mit dem Tourenchef entschied ich, die Tour doch durchzuführen und vor Ort zu entscheiden, mit entsprechender Info an die Teilnehmer.
So starteten vier tapfere Blüemlisälpler, um dem schlechten Wetter zu trotzen. Die kleine rote Seilbahn bringt einem erstaunlich schnell nach Gspon auf 1900, und das nur 1h20’ ab Thun! Schnee vorhanden, Wolken auch, Sicht aber auch, und viel Optimismus erst recht. Los gings bei vorerst trockener Witterung in Richtung vom kleinen Skigebiet, durch prächtigen lichten, nicht steilen Lärchenwald etwas abseits vom Lift, später setze dann leichtes Geflöckel ein. So muss Winter sein!
Die Schneedecke war zwar feucht, mit sehr wenig Neuschnee drauf, aber nicht plotschnass. So erreichten wir zügig die Bergstation vom Skilift (mittlerweile im Kerngebiet vom Bulletin). Aufgrund keinerlei Zweifel zur Lawinensituation, einigermassen guter Sicht und Wetter auch ok, schlugen wir den Weg zum Wyssgrat ein. Die beiden kurzen Lawinen-Schlüsselstellen unter- resp. oberhalb 2300 absolvierten wir mit dem nötigen Respekt und dem nötigen Abstand; sie waren aber problemlos.
Das Wetter verschlechterte sich wie auch angesagt langsam, aber stetig. So fiel die erste Pause (und wie sich zeigen sollte, die einzige, Schlechtwetter halt…) beim Alpkreuz Pkt 2370 entsprechend kurz aus; die Panoramatafel nahmen wir eher am Rand zur Kenntnis.
Da nun die Tour gemütlich dem langen Rücken vom Wyssgrat folgt, entschieden wir, doch noch etwas weiter aufzusteigen. Ein kurzes Stück absolvierten wir im kompletten White-Out, aber dank Kompass, GPS und dem grundsätzlich gemütlichen Gelände gelang auch dies. Weiter oben erleichterten immer wieder einzelne abgeblasene Stellen vom Wyssgrat die Orientierung.
Auf ca. 2550 machte sich die Einsicht breit (Wetter entsprechend Prognose je länger je schlechter), dass wir den Gipfel vom Wyssgrat (Pkt 2884) für ein ander Mal aufsparen. So nahmen wir den Pkt 2593 auf dem Wyssgrat als Ersatz-Gipfel in Angriff; Skidepot und kurzer Fussaufstieg verliehen noch etwas alpines Flair.
Die Abfahrt war nicht der Brüller, aber doch besser als erwartet. Nur der arme Tourenleiter voraus musste sich im Blindflug üben, hinter ihm lagen doch sogar einige Schwünge im ganz frisch gefallenen Pulver drin.
Unterhalb 2200 wurde der Schnee zunehmend feucht/nass, so dass es uns leicht fiel, auf die Skipiste zu wechseln. Sie führt direkt zur Beiz bei der Seilbahn, wo wir die Tour bereits kurz nach dem Mittag glücklich und zufrieden bei Schnee-Regen-Gemisch abschlossen.
Es lohnt sich immer, sich nach draussen zu begeben (es gibt ja bekanntlich kein Schlecht-Wetter, nur schlechte Navigierer…). Es war keine riesige Tour, aber den Verhältnissen entsprechend haben wir, so glaube ich, ziemlich das Maximum daraus gemacht!
Urbi Wyser, Tourenleiter

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