Tag 1: Aufstieg zur Fründenhütte (1390 Hm).
Tag 2: Aufstieg über den N-Sporn des Ostgrates aufs Doldenhorn 3638m ("Galletgrat"), 4-7h. Früher war dies eine klassische Firntour, heute kommen doch mehr und mehr Felsen zum Vorschein (Gipfelaufbau mit Leiter entschärft).
Es folgt der laaange Abstieg über die Normalroute (via Doldenhornhütte) nach Kandersteg (2500 Hm, ca. 5h).
Doldenhorn 3638 via Galletgrat - Anreise und Aufstieg zur Fründenhütte
Am Freitagmorgen stiegen wir zu 4. in den Zug Richtung Kandersteg. Mit von der Partie waren Fabian, Daniel, Maja und Tourenleiter Urban. in Spiez stiess auch Werner zu uns und bei der Talstation zum Oeschinensee kam ebenfalls noch Patrick dazu.
Thema Maske im ÖV, ja oder nein?? Zwei trugen eine, die Anderen verzichteten.
So fuhren wir zu 6. mit der Gondel zum Oeschinensee hoch. Dort startete unser Zustieg zur Fründenhütte. Unser Weg führte den See entlang zum Unterbärgli, ab dort über die spektakuläre Fründenschnur. Da, wo der Weg zum Normalaufstieg zusammentrifft, ging es nach dem 5. Zick-Zack links ab zur Zürcherschnyda. Dies ist ein neu eingerichteter leichter Klettersteig (Anm. des Tourenleiters: naja, ganz so neu ist der auch nicht) und mit roten Punkten markiert, wenn man sie dann auch findet :-).
Die Route führt über den verlängerten Fründenhorn-Grat. Diese Variante war sehr abwechslungsreich und spannend.
Dank Wetterglück erreichten wir die Hütte trockenen Fusses.
Galletgrat-Hüttenleben
Als wir trocken auf der Fründenhütte angekommen waren wurden wir vom Praktikant mit einem Hüttentee begrüsst.
Anschliessend gingen wir zu dritt auf erkundungstour um den Einstieg zum Galletgrat am nächsten Morgen gut zu finden.
Als wir beim Steinmann auf 2600müm angekommen waren, hüllte uns der Nebel ein und die ankommende Regenschauer rückte näher.
leider haben wir vom weiteren Weg nicht mehr viel gesehen, nur den Schnee und seine beschaffenheit konnten wir überprüfen. Nach einer kalten nacht sollte es eigentlich gut gehen. Wieder bei der Hütte angekommen hat es dann auch schon zu Regnen begonnen. Drinnen haben wir dann unser nachtlager bezogen und begaben uns zu den Anderen. Der Hüttenwart Bernhard wusste uns noch vieles zu erzählen von seinen "Hüttägschichdä" es war ein kurzweiliger Abend.
Nach der Tourenbesprechung und der Einteilung der Seilschaften gab es ein feines z'nacht. Wir gingen früh ins Bett um am nächsten morgen um 2.45 Uhr wieder Fit zu sein. Es kam noch eine weitere Seilschaft auf derselben Route auf Doldenhorn.
Gedanken des Tourenleiters
Viel Neuschnee aus der Vorwoche, allerdings trotz der einsetzenden Wärme nicht durchgebacken, wegen fehlenden klaren Nächten tief nass, untenraus mit Kruste. Wetter für Hüttenaufstieg sonnig und heiss, mit Abendgewitter, Wetterbericht für Tour nicht schlecht, aber auch nicht super angesagt, mit Gewitter am Nachmittag. Bei der Tour dann bereits am frühen Morgen Gewitter im Westen, mit dem Radar im Hosensack bei zwei pot. Umkehrpunkten verifiziert, dass die Gewitter nördlich vorbei ziehen - was dann auch gepasst hat.
Dank einer Seilschaft voraus (die haben neu angespurt ab 2800) ging es bei mittelmässig bis guten Verhältnissen flott voran; die techn. Knacknuss - die Plattentraverse auf 2800 war zwar nass, aber schnee- und vor allem eisfrei und daher gut zu gehen. Kletterstellen haben wir alle am laufenden Seil absolviert (Stangen am Grat, Kettenturm, Aufschwünge im Gipfelgrat). In 7h auf Gipfel - für eine Sektionstour mit 3 Seilschaften eine ordentliche Zeit.
Abstieg über Normalroute im tiefen nassen Schnee, grosse Querspalte auf 3300 problemlos zu gehen.
Ab Spitzem Flüehli (Gletscherrand, oberhalb Spitzer Stein) am Spitzen Stein vorbei in sehr mühsamen losen Schotter, Wegspuren z.T. nicht mehr erkennbar, Markierungen liegen überall rum (z.T. auch da wo sie nicht hingehören!); im Abstieg einem falschen Steinmann und falschem, ausgetretenem Pfad gefolgt und so zusätzliche Höhenmeter generiert.
Regenguss erst kurz vor der Doldenhorn-Hütte abgekriegt, dann bei der Hütte an der Sonne gesessen, nach Kandersteg dann doch noch richtig verschifft worden.
Doldenhorn - Hüttenabstieg
Nach den feinen Köstlichkeiten In der Doldenhornhütte, machten wir uns auf die letzte Etappe unseres langen Abstiegs....ohne Rucksäcke! Der aufmerksame Leser wird sich fragen:Warum ohne Rucksäcke?
Nun,Fritz Wenger der sympathische Hüttenwart hat uns angeboten, die Rucksäcke mit der Transportbahn ins Tal zu fahren.Das haben wir natürlich gerne angenommen. Nochmals,Merci viumau!
Und so sind wir wohlbehalten im Tal angekommen und zufrieden nach Hause gereist.
Vielen Dank Urban, für deine kompetente Führung!
Galletgrat - Gipfel-Aufstieg
Nachdem wir am Freitag zeitig unter die Decken gehuscht sind waren wir am nächsten Morgen motiviert, die geplante Tour früh zu starten. Vom reichhaltigen Frühstück gestärkt, machten wir uns um 03.45 Uhr auf die Socken. Unser Weg führte zunächst über den Fründenhorngletscher dann zum Einstieg der Ausläufer des Doldenhorn Nordsporn. Auf dessen Rücken bahnten wir uns den Weg empor. Inzwischen etwas heller geworden, bestaunten wir die aufkommende Morgenröte. Einfach schöne um diese Zeit in den Bergen. Eine Stelle Kaminartig, bei der es beim empor klettern eine gratis Dusche gab, dann die Schuttplatten welche zu unserem Erstaunen einfach zu überqueren waren bis hin zu wunder schönen Firngrat haben wir alles erlebt. Diverse kleine Felsstufen und der Kettenturm waren gut mir Bohrhacken oder Sicherungsstangen abgesichert. Die letzte Stufe vor dem Gipfel war sogar mit einer Leiter entschärft. Alle auf dem Gipfel angekommen haben wir uns eine kleine Pause gegönnt und fotografiert. Der Aufkommende Nebel hat uns dann aber schnell auf den bevorstehenden Abstieg aufmerksam gemacht.
Abstieg vom Doldenhorn
Nach kurzer Gipfelrast brachen wir auf zum langen Abstieg in Richtung Tal. Wie schon befürchtet war der Schnee mehrheitlich ziemlich faul. Somit war knietiefes Einsinken fast bei jedem Schritt die Folge. Mit einer den Verhältnissen angepassten Gangart konnten wir trotzdem zügig Absteigen. Am Gletscherende machten wir schlussendlich unsere Mittagspause, da es auf dem Gipfel etwas unfreundlich war. Der nächste Abschnitt war dann geprägt von losem Geröll. Es galt die Gegend beim Spitzen Stein zu queren. Wobei der Spitze Stein selber im letzten Dezember teilweise abgebrochen ist. Beim durchqueren ist nicht zu übersehen, dass es sich hier um äusserst instabiles Gelände handelt. Auch die Wegfindung war nicht ganz einfach. Bis hierhin sind wir trocken geblieben. Unterhalb des Rutschgebiets sind wir aber in einen Regenschauer hineingeraten, was uns zu einem zügigen Abstieg in die Doldenhornhütte bewegte.
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