Start im kleinen Bergdörfchen Gspon mit dem höchstegelegenen Fussballplatz Europas. Mit Liftunterstützung Start der Tour bei der Bergstation der Lifte auf 2200m, so schlagen wir vielleicht dem Weihnachtstauwetter ein Schnippchen. Über den Wyssgrat 2884m mit grandioser Rundsicht mit kleiner eingelageter Abfahrt zum Simelihore 3124m, 1000 Hm, 4h.
Bei guten Verhältnissen Abfahrt nach Saas Balen 1500m; Alternativ-Ziel Ochsenhorn 2913m.
Unterbäch VS - Violenhorn/March 2876m anstelle von Gspon-Simelihore 3124m
Teilnehmer: Res Stucki, Rubi Lambrigger, Flöru Anthon, Richi Wittwer, Christian Janssen
Mal wieder eine Sektionstour leiten, und wieder einmal doch recht anspruchsvolle Tourenvorbereitung. Nach langer Zeit „unten grau – oben blau“ über die Festtage und den Jahreswechsel, seit Neujahr Achterbahn mit den Temperaturen und der Schneefallgrenze. Dazu doch einige Niederschläge vor resp. zum Tourentag. Na bravo.
Aber irgendwann muss man sich ja entscheiden, und meine Wahl als Ersatztour fiel aufs Violenhorn, auch March genannt, mit 2876m. Und wenig erstaunlich bei den Wetter-/Schneeprognosen, dass sich der Teilnehmerkreis von 11 auf 5 reduziert hat. Etwas schade, aber die Frauen sind leider zuhause geblieben.
Wieder mal erstaunlich speditive Anreise via Visp-Raron nach Unterbäch VS, in einer guten Stunde ab Thun ist man schon mitten im Winter angelangt auf 1240m. Wunderbar! Mit dem Sesseli ins Skigebiet-Zentrum „Brandalp“ auf 1600m. Im Anbetracht des sich verschlechternden Wetters Kaffee auf später aufgeschoben.
Durch den mässig steilen Bawald in lichtem Lärchenwald mehrheitlich dem Wanderweg folgend bis gegen 2000m, dem untern Ende der Gibidum-Weiden. Bis hier Spuren des vergangenen Regens in der Schneedecke (nass, Kruste, Durchbrechen), aber doch insgesamt gut eingeschneit. Bereits im Aufstieg die Frage im Kopf, wie wir hier am Besten wieder runter kommen, der Aufstiegsspur entlang oder „dr Wald ab“?
Beim Gibidum auf 2042m kurze Trink-Ess-Pause; hier wirklich gute Tourenverhältnisse mit fluffi Pulerschnee. Dazu leichtes Schneetreiben, wider Erwarten fast windstill (naja, fast), und von den Temperaturen ebenfalls wider Erwarten ganz angenehm. Nur die ominöse Wallisersonne, die war abwesend.
Weiter dem langen Nordrücken folgend Richtung Tagesziel. Bis zur Baumgrenze auf ca 2400m Wetter ganz ok, so dass ein Weitergehen angezeigt war. Anfangs Hienergratji auf ca 2560m, nach einem ersten kurzen abgeblasenen Tragstück dann doch die Einsicht, dass sich das Wetter, jetzt gemäss Erwartung resp. Bericht, eher verschlechtert, dazu die zunehmende Höhe / offenes Gelände, und dass sich somit der Gipfelsturm nicht wirklich lohnt.
Also vorgezogener Gipfel auf 2560m, Gratulationen, Verpflegen und Abfellen. Die Abfahrt ganz zuoberst vom Wind gezeichnet, etwas Presspulver, aber an sich auch schon schöne Schwünge lagen drin.
Ab 2400m bis 2000m wirklich coole Abfahrt, die sich wohl niemand träumen liess im Vorfeld (auch ich nicht…). Pulver gut über Weidegelänge, und den Lärchenwald haben wir richtig gerockt – yeah!
Beim Ratschlagen nach dem weiteren Tagesverlauf (nachhause / in Beiz gehen, barryföxeln/schaufeln, nochmals anfellen) war der Entscheid schnell gefasst, nochmals aufzusteigen. Also stehende Zwischenverpflegung (naja, das Wetter sollte ja eben kippen…) und Felle nochmals drauf. Nach weiteren 350Hm waren wir oben am besten Skigelände angelangt und Felle wieder drab. Und nochmals stiebender Pulver!
Durch den Bawald dann kurz entschlossen die Direttissima talwärts. Die Hälfte ganz ordeli eingeschneit, unten raus naja, da hätte es auch mehr Schnee vertragen. Trotzdem coole Waldabfahrt!
Christian hat’s vor seiner Nachtschicht speditiv nachhause gezogen; für den Rest verdienter Einkehrschwung im Alpenrösli auf der Brandalp. Die Talabfahrt über die sogar schwarze Piste nach Unterbäch verlief an sich unspektakulär, ausser dass die wenigen aktiven Schneelanzen eine ausserordentlich klebrige Pampe auf die Piste zauberten. Dabei so friedliches natürliches Schneegestöber…
In Unterbäch aufs Seilbähnli, und schwuppdiwupps schon zurück im BeO. Ich denke, es hat sich einmal mehr gelohnt, „einfach mal raus“ zu gehen.
Nette Leute, witzige Tour, guter Schnee, nicht alltägliche Waldabfahrten.
Urbi Wyser, Tourenleiter
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