Zwei schöne, abwechslungs- und aussichtsreiche Wandertage.
1. Tag: Unterschächen/Wannelen - Brunni - Seewligrat (2245 m) - Seewli-Alp
Marschzeit 5 Std., Aufstieg 1075 m, Abstieg 715 m
2. Tag: Seewli-Alp - Höch Fulen ( 2506 m) - Platti - Eggenbergli
Marschzeit 5 Std., Aufstieg 680 m, Abstieg 1350 m
Tourenbericht der Senioren und Aktiven vom 30.-31. August 2024 Schächental – Hoch Fulen
Die Wetterprognose lässt keine Zweifel an der Durchführung offen: schön, sehr heiss und geringe Gewittergefahr. Das Schächental ist nicht das häufigste Tourenziel von Blümlisälplern. Es ist das Urner Seitental, das von Altdorf zum Klausenpass führt. Ein Kennzeichen sind die weit an den Hängen verstreuten Höfe, die durch viele Kleinseilbahnen erschlossen sind. Nach der Anreise mit dem Zug reicht es im neuen Bahnhof Altdorf zu einer Kaffeepause. Anschliessend fahren wir mit dem Bus eine gute halbe Stunde bis Unterschächen, Ribi. Mit der Kleinseilbahn mit Viererkabine fahren wir nach Wannelen auf 1633 m. Hier starten die acht Blümlisälpler inkl. Tourenleiterin Stefanie Fuhrer um viertel vor elf.
Zuerst geht es wenig aufwärts, horizontal und abwärts ins Seitental des Schächentals nach hinten bis zur Alp Brunni auf 1396 m. Hier machen wir Mittagsrast. Jetzt geht es bei grosser Hitze, es ist einer der heissesten Tage des Jahres, steil hinauf ins Griesstal und nach einer kurzen Pause auf der dortigen Alp auf den Seewligrat auf 2245 m. Auf der anderen Seite steigen wir Richtung Reusstal ab zum Seewlisee auf 2027 m, wo wir nach vier Uhr eintreffen. Hier geht die Hälfte der Gruppe baden, die andere geht direkt weiter zur nahen Alphütte, wo wir übernachten.
Die private Hütte ist klein und einfach, aber mit einer SAC-Hütte vergleichbar. Das deutsche Hüttenteam betreut nicht nur die Hütte, sondern auch noch die Mutterkühe auf der Alp. Wir schlafen in einer Hütte neben der eigentlichen Alphütte. Die Älplermakronen zum Nachtessen gibt es an der Abendsonne auf der Terrasse.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück um sieben Uhr brechen wir schon um halb acht Uhr von der Seewlialp auf. Zuerst geht es auf dem Wanderweg über Alpweiden hinauf auf einen kleinen Passübergang. Hier kommen wir in vegetationslose Felsen und Geröll. Beide Tage wechseln sich helle Kalke und dunkle metamorphe Gesteine dauernd ab, was eine ganz eigentümliche Landschaft ergibt. Wir steigen etwas ab und dann eine steile Geröllrunse hinauf den nächsten Pass. Von hier an geht es einfach über Felsen auf den Gipfel des Hoch Fulen auf 2506 m, dem Höhepunkt unserer beider Wandertage. Es ist erst halb zehn Uhr und es weht ein kühler Wind. Die Aussicht reicht vom Urnersee bis zum Sustenhorn. Dank dem «Peakfinder» können wir auch die uns wenig bekannten Urner Gipfel bestimmen. Eine Znünipause machen wir erst etwas unterhalb des Gipfels im Windschatten.
Nach gut 300 m Abstieg marschieren wir lange auf und ab durch die sehr steinige, plattige und urtümliche Landschaft. Die Wegmarkierungen und Schafsmist sind hier die einzigen Spuren von menschlichem Einfluss. Die Gegend heisst denn auch «Platti». Am Ende dieser steinigen Gegend machen wir Mittagsrast. Jetzt geht es dem Grat entlang Richtung Norden. Zuerst auf der Ostseite, dann über den Tierbalm 2140 m auf die Westseite. Die Grashänge werden immer steiler und das Weglein ist teilweise etwas abgerutscht. Das Gehen erfordert Konzentration. Am Ende stehen wir auf dem schönen Aussichtspunkt Wängichulm auf immer noch 1926 m. Jetzt geht es mit einem sehr steilen Zickzackweglein über 300 Höhenmeter hinunter, ein echter Knietest. Anschliessend geht es etwas weniger steil hinunter auf das Eggenbergli auf 1355 m.
Von hier fahren wir mit der automatischen Kleinseilbahn mit Münzautomat hinunter nach Spiringen, Locherbach. Leider gibt es weder an der Berg- noch an der Talstation ein Restaurant. So warten wir oben und unten, bis der Bus nach Altdorf fährt. Immerhin finden wir an beiden Orten etwas Schatten, es ist wirklich heiss. Die Umsteigezeit in Altdorf ist dafür genügend lang, dass vor der Heimfahrt im überquellenden Zug noch Getränke eingekauft werden können.
Vielen Dank an Stefanie Fuhrer für die gute Tour in einer mir bisher nicht bekannten Gegend!
Thomas Rüdiger, Landquart
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