Programm Freitag:
Anreise mit öV nach Nessental, Triftbahn (Triftbahn retour: 24.-)
Zustieg zu den Kletterrouten direkt unter der Windegghütte
Klettern, klettern, klettern (und falls gewünscht noch eine kleine Einführung in mobile Sicherungsmittel)
Programm Samstag:
Zustieg zum Fuss des Kleinen Windegghorn
Zaggengrat 4a, ca. 8 SL
Abstieg zur Hütte T4, deponiertes Material mitnehmen, Abstieg zur Triftbah und Heimreise
Kleines Windegghorn, Zaggengrat, 15.7.-16.7.2022
Bei bestem Wetter treffen wir uns am Bahnhof Thun und steigen zu viert in den Zug ein. Geplant war nach einer Abmeldung eigentlich eine 6er-Gruppe. Nach sofortigem Anruf sehen wir auf Gleis 2 noch zwei Personen rennen, leider ist unser Zug auf Gleis 1 schon angefahren. Ein Blick in den Fahrplan macht klar, dass es keine spätere öV-Verbindung gibt. Also sind Oli und Sven dann doch mit dem Auto angereist.
An der Talstation der Triftbahn sind wir dann komplett. Hinauf geht es in der kleinen Gondel ins Triftgebiet. Nach 1.5h Zustieg erreichen wir die Felsen unterhalb der Windegghütte. Hier repetieren wir zuerst das Abseilen, dann das Mehrseillängenklettern. Es gibt zwei ideale Übungsrouten links und rechts des Wanderwegs, wobei wir uns für die rechte Route (Trifthäx 3a-4a) entscheiden. Die Seilschaften Sven und Patrik, Oli und Jürg sowie Maja und ich funktionieren gut, so dass wir diese für den Rest der Tour beibehalten. Nach der MSL schauen wir kurz mobile Sicherungen an und klettern noch zwei Routen im Sektor Gletscherblick. Gegen fünf sind wir dann in der Windegghütte, wo wir vom Hüttenpersonal begrüsst werden. Die Hütte ist klein und gemütlich, vor allem aber hat sie freundliches Personal und gutes Essen. Es ist sicherlich ein lohnendes Ziel, ob für eine Tageswanderung oder auch zum Übernachten.
Da die meisten schon früher wach sind und das Hüttenpersonal auch schon bereit ist, gibt es schon um 7.15 Uhr statt wie geplant um 7.30 Uhr Frühstück. Da wir früher als geplant los gehen und den Zustieg auch unter den im Topo angegebenen 50 Minuten schaffen, sind wir recht früh am Einstieg zum Zaggengrat. Oder zumindest dachten wir, es wäre der Einstieg. Leider sind wir zu zielstrebig auf den Grat gestiegen, so dass wir die erste Seillänge, die etwas links gestartet wäre, ausgelassen haben. Die Kletterei ist dann allerdings sehr schön und man merkt, dass man im Gegensatz zum Vortag nicht mehr im Bereich vom Gletscherschliff ist. Es hat gute Griffe und Tritte. Nach den ersten Seillängen im 4er Bereich flacht der Grat ab und es wird einfacher (3er). Wir verkürzen die Seile und gehen das meiste zusammen, man muss nur an wenigen Stellen sichern. An der Abstiegsrinne vorbei geht es schon fast wanderwegmässig weiter. Nur zum Schluss steilt der Grat sich nochmals ein wenig auf und man muss etwas kraxeln. Kurz vor 11 Uhr sind wir schon auf dem Gipfel. Da es sonnig und windstill ist, machen wir eine längere Pause und es werden viele Fotos gemacht. Der Abstieg erfolgt auf dem demselben Weg bis zur Rinne, wo man seitlich vom Grat runter kann. Während dem Abstieg finden wir den eigentlichen Einstieg der Route auch noch, hauptsächlich ist das Gesprächsthema aber der Kuchen, den es in der Hütte gibt. Dieser schmeckt dann auch so wie er aussieht, lecker. Nach dem wir alles Material sortiert haben, steigen wir wieder zur Bahn ab. Dort haben wir Glück, dass wir trotz viel Betrieb und einer Reservation für einiges später ziemlich direkt einsteigen können. Da ich in Richtung Zürich muss, passen alle anderen in das Auto.
Dies war meine erste mehrtägige Tour als Tourenleiter. Besten Dank an die Teilnehmer, die Wettergötter und das Hüttenpersonal. Wenn alle Touren so werden wie diese, bin ich gerne noch lange Tourenleiter.
Autor: Samuel Büchel
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