In der Hoffnung auf einen anständigen Winter mit Schnee bis ganz runter, so wie es früher einfach normal war!
Start in Frutigen, Aufstieg über den sehr dominanten Rücken der Mäggisserenegg, hoffentlich in der Morgensonne. Abfahrt durch die Tschiparälle-Mulde (zuoberst 38°, hoffentlich in schattigem Pulver) nach Springenboden resp. Horboden ganz unten im Diemtigtal. Evtl. müssen die Skier kurz getragen werden (Aufstieg und/oder Abstieg).
Bei zu wenig Schnee unten raus entweder örtliche Verschiebung (Alternativ-Tour) oder Verschiebung um 2 Wochen auf Sa 5.2.22.
Oder evtl. auch Verwendung Alpentaxi Springeboden - Horboden.
Wo ist der Schnee geblieben???
Teilnehmer:in: Claudia & Patrick Hauenstein, Andreas Mathyer, Marcel Schlegel, Richi Wittwer, Marc Geissbühler, Tom Gerber, Lukas Odermatt
Naja, früher, als die Kinder den Schnee nicht nur aus dem Bilderbuch-Wintermärchen kannten und es noch richtige Winter gab, da konnte man eben auch noch anständige Skitouren vom Tal aus machen. Heute ist das leider so eine Sache. Im Dezember waren die Verhältnisse für die vorgesehene Tour ideal, Ende Jänner aber doch bedenklich.
Die Umfrage bei den Teilnehmer:innen hat ergeben, doch die Tour wie geplant anzugehen. Immerhin war - nach wochenlanger Neuschnee-Flaute - anfangs Woche noch bis zu 20cm Neuschnee angesagt für die Tage vor der Tour. Aber auch das nur Pustekuchen. Lawinengefahr zwar angestiegen, den dazu notwendigen Schnee haben wir aber nicht gefunden.
So sind wir denn guter Dinge in «Frutigen Chriesbaum» aus dem Bus ausgestiegen, und immerhin 2m daneben die Skier angeschnallt. Der Himmel noch etwas wolkenverhangen, aber der Wetterbericht sollte Recht haben mit dem angekündigten Übergang zu sonnigem Wetter. Für den Aufstieg über den dominanten Mäggissere-Rücken lag mit etwas Phantasie von unten bis rund 2100m genügend Schnee (nur wenige Lücken), da war dann Schluss mit Fellen und Ski-Tragen angesagt.
Die lawinenkritische Traverse unter dem Gipfel auf rund 2200m (mit der bangen Frage, ob wir die mageren Schneereste wieder runter rapsen müssen) hat sich von selbst beantwortet. Wo kein Schnee, da kein Brett. Also war ein kurzes Stück wandern angesagt. Auf dem Sattel 2240m die Einsicht, dass die SE-Gipfel-Flanke auch nicht üppig vom Schnee bedeckt war. Mutige resp. solche mit alten Skis konnten aber doch bis zum Gipfelkreuz 2348m fellen.
Drei Tourengänger:innen, die über die Normalroute aus dem Diemtigtal aufgestiegen waren, hatten bereits die N-Abfahrt in die Tschipparälle-Mulde angestochen. Das war eigentlich die zweite lawinen-technische Frage vom Tag, aber auch die hatte sich so oder so bereits vorher erledigt gehabt (eben, es braucht ja bekanntlich Schnee für eine Lawine…).
So sind wir rund 50Hm über den Gipfelgrat runter gekraxelt und haben am Fuss der Gipfelfelsen die Skier montiert. Schnee sehr mager, von der Qualität her windgepresst, etwas verfahren, aber immerhin überhaupt vorhanden. Man/frau muss ja bescheiden bleiben. Das Abfahrts-Highlight vom Tag war die Steilstufe zwischen 1850 & 1750m (Expo ENE, windgeschützt, nicht all zu steil; war ja eigentlich klar).
Unterhalb 1700m war es dann irgendwas zwischen Murks & Katastrophe. So erbärmlich wenig Schnee um diese Zeit vom Jahr – das stimmt mich schon sehr bedenklich!
Auf 1500m erreichten wir die rettenden und sehr belag-schonenden Pisten vom Skigebiet Springeboden. Platz hatten wir genügend, denn auch das Skigebiet stand still wegen dem akuten Schneemangel (das bei mittlerweile Kaiserwetter, mitten im Hochwinter, traurig-traurig). Und so erreichten wir mit versöhnlichen Schwüngen die Beiz im Springenboden, wo wir nach sonnigem Umtrunk vom Taxi abgeholt wurden, welches uns bequem zum Bahnhof Oey chauffierte.
Vielen Dank an die motiviert Truppe!
Urbi Wyser, Tourenleiter
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