Mit Start in Curaglia erkunden wir die 3000er Skigipfel rund um die Medelserhütte und im Greina Gebiet.
Angepasst an die Verhältnisse erleben wir 4 Tage Ski Touring vom feinsten in für uns eher unbekannten Gebieten des Graubündens sowie im nördlichen Tessin.
Anforderungen:
Guter Skifahrer und Tourengeher. Stegeisengehen und der Umgang mit Harscheisen sollten sitzen. Ebenso die Bereitschaft auch mal die Ski zu tragen.
Kondition für bis zu 1500 hm / Tag.
Medelser Ski-Adventure
“Ski Touring vom feinsten” im Medelsergebiet, an der Kantonsgrenze Graubünden und nördliches Tessin. Ob die Hoffnungen erfüllt wurden? Ein 8-köpfiger, motivierter Trupp startete gegen 11 Uhr morgens im Bergdorf Curaglia (1350m). Den Zustieg zur Medelserhütte (2506m), knapp 1200 Höhenmeter, bewältigte die gut trainierte Gruppe im Nu, so dass am späteren Nachmittag das erste Gipfelerlebnis, Piz Caschleglia (2935m) winkte. Dieser aus der Ferne für Tourenskier eher schwer zugänglich wirkende Gipfel hatte es in sich, war eine kleine Hauptprobe und Vorgeschmack für was noch folgte. Als Belohnung: Spaghetti-Plausch!
Wettertechnisch angesagt waren milde Märztemperaturen und viel Sonnenschein über die ganze Zeitperiode. Einzig eine schwache Kaltfront sollte uns in der ersten Nacht minim “stören”. So fühlten sich manche am kommenden Vormittag möglicherweise zum Ausschlafen gezwungen. Strategisch bezahlte sich das Unterfangen aus, kurz nach Aufbruch Richtung Piz Medel (3210m) gegen 11 Uhr riss die Wolkendecke auf, bei Gipfelstürmung dominierten gute Rundsicht und ein laues Lüftchen. Highlight, die pulvrige Abfahrt über den schneereichen Medelsergletscher in ausgedehnter hochalpiner Winderlandschaft. Bei Sonnenuntergang, ein alpines Lichtspektakel: Letzte dampfenden Wolkenfetzen krochen lichtdurchflutet die Felswände empor; kurz darauf Abendessen in geselligem Ambiente, Pizokel, eine bekannte Engadiner Gemüse-Spezialität.
Am dritten Tag, “es gilt Ernst”. Unser Gipfelziel, Piz Uffiern (3150m), ein ausgewählter, eher unüblicher und lohnenswerter Skitourengipfel. Zuerst ein längerer Gletscherzustieg begleitet von unangenehm wehenden Talwind in den Morgenstunden. Nach einer insgesamt ca. 30-minütigen Kletterpartie (UIAA-Kletterskala, Schwierigkeitsgrad II) erreichten wir zeitig die markante felsige Erhebung von Piz Uffiern, rundherum überragend die schneebedeckten Eismassen. Anschliessend war der Übergang ins nördliche Tessin und Hüttentransfer in die Bovarinahütte (1870m) abgesehen von der zurückgelegten Distanz, insgesamt 14km ein Leichteres. Wir vergnügten uns mit sulziger Abfahrt, kurzem Gegenanstieg, der Cima di Garina (2779m), Weitblicken in die Leventina, majestätischen Höhenflügen beim Anblick des Bartgeiers und ausapernden bis vor die Hütte gut fahrbaren Südhängen.
Empfangen wurden wir von kreischenden italienischen Tagesgästen, vom “Chef Ticinese” persönlich bekocht mit selbst gesammelten Steinpilzen und Polenta, Gemüsekuchen, süffigem Tessinerwein, Lärchenbier, Dessert, Mars und Sandwiches, bis zum Frühstück kulinarisch gut umsorgt. Verwöhnt waren wir ganztags auch von der Frühlingssonne, diese heizte südexponiert bereits gehörig ein. Am nächsten Morgen auf durchwegs harschigem Untergrund Aufstieg zur La Bianca (2892m). Mutig entlang meterhohen Schneewechten traversierten wir die Kantonsgrenze bis zu einem geeigneten Einstieg in die tiefverschneiten Nordhänge, von Val Casatsch auslaufend ins Val Cristallina zurück ins Bündnerland und Ausgangspunkt, Curalgia. Grande Finale “Pulverschnee vom feinsten”, bis zum Schluss nichts zu viel versprochen. Wir danken dem Tourenleiter, Jörg Hehlen für die kompetente Leitung, der Crew für die Kameradschaft, nicht zuletzt dem Wettergott und fühlen uns reichbeschenkt von unzählige, preislose Abendteuer in naturbelassener, (hoch)alpiner Gebirgslandschaft. Grazcha Fich! Grazie mille! Vielen Dank!
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