Am Sonntag machen wir uns früh auf den Weg zum Rimpfischhorn. Via den Allalinpass erreichen wir nach rund 1500Hm und einer Distanz von ca. 12 Km den Rimpfischsattel auf fast 4000m ü.M.
Der Schlussaufstieg auf das Rimpfischhorn ist die ernstere Anglegenheit der Tour. Mit Steigeisen an den Skischuhen steigen wir am kurzen Seil zuerst über einen steilen Zustieg, traversieren ein Couloir von Süd nach Nord und erklettern danach über schönen Fels den Vorgipfel. Über einen schmalen aber kurzen Grat erreichen wir den höchsten Punkt des Rimpfischhorns auf 4199m.
Am Montag der ebenfalls lange, aber unkompliziertere Aufstieg auf das Strahlhorn und danach eine der längeren Abfahrten ins Saastal.
Rimpfischhorn & Strahlhorn via Normalroute ab der Britanniahütte
Tour erfordert sehr gute Kondition, einige (Ski-)Hochtourenerfahrung, übliche Handhabung mit Seil und Steigeisenlaufen/-Klettern mit Tourenskischuhen.
Rimpfisch- & Strahlhorn
Rimpfisch- & Strahlhorn 27.03.-29.03.2021
Zwei 4000er innerhalb zweier Tage, das war unser ambitioniertes Ziel. Letztes Jahr fiel das Happening wegen des Lockdowns ins Wasser. In diesem Zusammenhang liessen wir uns sowieso eher von Heinrich Harrers Sprichwort leiten «Wenn ich die Zivilisation hinter mir lasse, fühle ich mich sicher.»
Angekommen in Saas-Fee gondelten die Blüemlisälpler frohen Mutes auf das Felskinn. Der Bügellift ins Egginerjoch wurde dann während unserer Fahrt einfach so mal abgestellt, was uns veranlasste, bereits ein erstes Mal die Felle auf die Skier zu kleben. Die sehr kalten Temperaturen gepaart mit starkem Wind beschäftigten die Tourenleiter bei der finalen Tourenplanung in der Britanniahütte. Wir waren allerdings alle bereit, etwas angespannt aber freuten uns auf das was auf uns zukommen würde.
Am frühen Sonntagmorgen – trotz einer vollen Stunde Schlafentzug wegen der Zeitumstellung – waren die Blüemlisälpler flink die ersten beim Frühstück und ebenfalls die ersten, die sich in der eisigen Dunkelheit um 06.00 Uhr auf den Weg über den Hohlaub-, gefolgt vom Allalingletscher machten. Die gemeldeten Temperaturen am Gipfel betrugen -17 Grad mit Westwind bis 37Km/h. Immer in Bewegung bleiben, nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, das war unsere Devise.
Wir waren zum Glück frühzeitig am Allalinpass auf 3556m. Nach einem kleinen spaltentechnischen Zwischenfall quälten wir uns auf den Rimpfischsattel knapp unter der 4000er Grenze. Am Sattel machten wir uns zackig daran uns umzurüsten. Steigeisen und Pickel anstelle der Skier und Felle dominerten von nun an das Geschehen. Die letzten 210 Höhenmeter in schönem Felsen und steilem Firn haben wir vorsichtig und in ständiger Bewegung hinter uns gebracht – es war unwirtlich kalt! Die einen hatten Eiszäpfen am Bart, die anderen an der Nase. Als wir auf dem Vorgipfel standen, spürten wir alle die Gipfelfreude – alle Mühen und Strapazen zahlten sich jetzt aus. Die letzten Meter über den ausgesetzten Gipfelgrat meisterten wir gekonnt und gönnten uns gepaart mit vielen Emotionen den phänomenalen Blick in alle Himmelsrichtungen.
Nach wenigen Minuten machten wir uns vorsichtig auf den Abstieg zurück auf den Rimpfischsattel, wobei wir den letzten Teil im Couloir abseilten. Die Abfahrt nahmen wir mit viel Besonnenheit in Angriff, da die Gletscher überraschenderweise schlecht zugeschneit waren –nach dem Allalinpass kam sogar so etwas wie Fahrspass auf!
Der zweite Tag sollte etwas gemächlicher sein, ist die Tour auf das Strahlhorn doch etwas entspannter, wenn aber ebenfalls nicht so kurz. Deswegen änderten wir insgesamt nicht viel – never change a running system.
Am Adlerpass, mussten wir für den Aufstieg auf den Nordwestrücken des Strahlhorns die Steigeisen montieren, doch erreichten wir danach, wieder mit den Skiern eine gute Stunde später das Strahlhorn. Heute lud das Wetter viel mehr zum Verweilen auf dem Gipfel ein – Märku servierte sogar einen frisch gemachten Kaffee.
Jetzt wartete noch die super lange Abfahrt über 2500 Höhenmeter (!) bis Saas-Almagell. Die Abfahrt glückte und ebenfalls die Tatsache, dass wir bis praktisch an die Bushaltestelle in Saas-Almagell fahren konnten, welche wir um 14:45 Uhr am Nachmittag erreichten. Da soll mal noch einer sagen, wir hätten die Tage nicht optimal genutzt! Vielen Dank ans Team und an die Gruppe. Es war fantastisch – gerne wieder, vielleicht nächstes Jahr?
Teilnehmer: Dänu, Christoph, Martin, Marc, Nora, Ueli, Wilfried, Marc mit den Leitern Mike, Märku & Raphael
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