Tourengruppe
Aktive
Senioren
Tourenstatus
Durchgeführt
Datum
25.8.2022 - 27.8.2022 [Do.-Sa.]
Anmeldung ab
18.07.2022
Anmeldeschluss
17.08.2022
TourenleiterIn
Stefanie Fuhrer
Tourencode
W, Trek/B/T4
Beschreibung

Von Jaun wandern wir hinauf zum Chalet Grat und von dort über Wolfsort zum Chalet du Soldat. Am nächsten Morgen steigen wir ab nach Petit Mont, um von dort via "In den Löchern" (T4, nomen est omen: das stark ausgewaschene Karrenfeld erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit, ebenso der folgende ausgesetzte Gratabschnitt) auf die Hochmatt zu steigen. Der Gipfel lohnt die Mühen mit schöner Rundsicht! Absteigend erreichen wir das Feuchtgebiet Gros Mont und nach einem Gegenanstieg das Chalet les Marindes. Am dritten Tag wandern wir gemütlich auf dem Freiburger Voralpenweg hinunter nach Château-d'Oex.
1. Tag: Marschzeit ca. 4 Std., T3, Aufstieg 1100m, Abstieg 400 m
2. Tag: Marschzeit ca.6 1/2 Std., T3/T4, Aufstieg 1360 m, Abstieg 1250 m
3. Tag: Marschzeit ca. 4 Std., T2, Aufstieg 360m, Abstieg 1260m

Verkehrsmittel
ÖV
Unterkunft
Chalet du Soldat/Cabane les Marindes
Unterk.Kosten
Fr. 70.00 HP/Fr. 20.00 Ü + Gruppennahrungsmittel
Kosten
Fahrkosten, Teilnehmerbeitrag

Hochmatt (2151 m)

Autor
Stefanie Fuhrer
Erstellt am
01.09.2022 20:49
Letzte Änderung
01.09.2022 20:49
Tourenbericht

Tourenbericht der Senioren und Aktiven vom 25. – 27. August 2022 Hochmatt

Hochmatt tönt für mich nach einem Berg im Jura, es ist aber ein mit einer Höhe von 2151 m beachtlicher Berg in den Freiburger Alpen. Die Tourenleiterin Stefanie Fuhrer ist nicht ganz fit, führt die Tour aber trotzdem durch, Respekt und herzlichen Dank! Mit etlichen anderen Anlässen gibt es viel Konkurrenz zu dieser Tour, so dass nur vier männliche Senioren mit-kommen.
Wir fahren zuerst mit Zug und Bus durch das Simmental und über den Jaunpass nach Jaun, von wo wir mit dem Sessellift die ersten Höhenmeter bequem überwinden. Wir umrunden die beeindruckenden Felstürme der Gastlosen auf der Ostseite. Zuerst geht es bergab, dann steil und in der feuchten Luft sehr steil und schweisstreibend hinauf. Kurz vor dem Chalet Grat, einer Alpwirtschaft, machen wir Mittagspause und kehren dann zum Kaffee ein. Anschliessend geht es mit auf und ab über die Kantonsgrenze ins Bernbiet ob dem entlegen Weiler Abländschen und dann immer steiler hinauf bis auf den Wolfsort 1915 m, den Pass in den Kanton Freiburg. Mit dem aufgekommenen Wind ist der Aufstieg viel angenehmer als am Anfang. Auf der anderen Seite geht es felsig und steinig hinunter zum Chalet du Soldat 1751 m, wo wir übernachten. Wie der Name sagt, wurde das Haus vom Militär erstellt, ist jetzt aber ein privates Berghaus mit vielen Tagesgästen. Der Komfort ist besser als in den meisten SAC-Hütten. Wir schlafen aber nicht sehr gut, im nach Südwesten ausgerichteten Schlafraum ist es an diesem heissen Tag viel zu warm.
Am nächsten Tag ist das Wetter weniger sicher, wir machen aber das volle Programm. Kurz nach 8 Uhr starten wir mit einem Abstieg auf 1390 m, um dann auf der anderen Talseite wie-der steil über Kuhweiden und dann noch steiler über Schafweiden aufzusteigen. Flacher geht es «In den Löchern», so heisst dies hier wirklich, über ein sehr ausgewaschenes Karrenfeld, das viel Aufmerksamkeit erfordert. Anschliessend geht es auf einem schmalen Weglein wie-der steil einen Grat hinauf, felsig mit hohen Tritten und teilweise etwas ausgesetzt. Früher war dieser Weg weiss-blau-weiss markiert, jetzt ist er weiss-rot-weiss, aber anscheinend klar besser signalisiert. Dann wird der Weg flacher und wir befinden uns auf den hoch gelegenen Matten, die dem Gipfel den Namen geben. Das Gipfelkreuz lassen wir rechts liegen, es steht auf einem deutlich tieferen Vorgipfel, wahrscheinlich, damit es von Jaun aus zu sehen ist. Auf der Hochmatt stehen wir um 11.30 Uhr und haben eine weite Rundsicht über den Jura, die Freiburger und Berner Alpen. Die Mittagpause verschieben wir auf weiter unten, hier oben ist alles voll mit Schafdreck.
Den höchsten Punkt unserer drei Tage haben wir zwar erreicht, doch der zweite Tag ist noch lange nicht abgeschlossen. Mit einem langen Abstieg überqueren wir die Sprach-, aber nicht die Kantonsgrenze und kommen nach Gros Mont 1365 m. Von hier geht es auf einem Fahr-weg mit wenig Steigung nach Sori. Wir verlassen das breite Tal und steigen durch ein schönes Seitental auf zum Chalet des Marindes auf 1865 m. Wie es nach der Wetterprognose und dem Donnergrollen zu befürchten war, beginnt es auch noch zu regnen. Um 15.40 Uhr treffen wir bei der Hütte ein, für uns Senioren war das doch ein anstrengender Tag.
Das Chalet des Marindes liegt im Naturschutzgebiet und ist im Eigentum der Pro Natura. Betrieben wir es durch die SAC Sektion Gruyères. Die einfache, ortstypische und mit Schindeln gedeckte Hütte ist eine bewartete Selbstversorgerhütte. Ein Hüttenwart empfängt die Gäste und verkauft Getränke und Snacks. Das Nachtessen und Frühstück muss man aber selbst mitbringen und auf dem Holzherd zubereiten. Ausser uns sind aber nur wenige Leute da, so kommt es in der Küche und auch im Schlafraum zu keinen Engpässen.
Die Wetterprognose verheisst für Samstag durchzogenes Wetter, es präsentiert sich am Morgen aber fast wolkenlos. Gleich vor der Hütte grasen Gämsen, eine richtig friedliche Stimmung. Wir starten etwas nach 8 Uhr, steigen wieder zuerst ab und folgen dann dem Freiburger Voralpenweg. Dieser Weg scheint sehr wenig begangen zu sein. Mit auf und ab gehen wir durch Wald und über Alpweiden und schon bald überschreiten wir die Kantonsgrenze zur Waadt. Immer wieder sehen wir Gämsen, bei der Alp Les Bimis scheuchen wir auf dem Weg etwa vierzig Gämsen auf, die hier nahe bei Kühen weiden. Kurz darauf fliegt auch noch ein Schneehuhn davon. Bis zur Alp Doréna waren wir auf schmalen Weglein unterwegs, ab hier beginnt ein Fahrweg der im Lauf des Abstiegs immer besser wird und am Schluss auch noch Schwarzbelag aufweist. Bei Les Laitalets kommen wir wieder auf schöne Fusswege, auf denen es die letzten 400 Höhenmeter hinunter nach Château-d’Oex auf 970 m geht, wo wir um 13.30 Uhr ankommen. Vor der Zugabfahrt haben wir noch Zeit zur obligaten Einkehr. Es reicht sogar mir zum Nachtessen zurück ins Bündnerland.
Vielen Dank an Stefanie Fuhrer für den grossen Einsatz und den Teilnehmern für die schönen drei Tage!

Thomas Rüdiger, Landquart

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