Bericht zur Tour
Autor
Pascal Meier
Erstellt am
20.12.2016 21:49
Letzte Änderung
03.02.2017 14:03
Tourenbericht

Je näher das Datum des Lawinenkurses rückte desto mehr fragte ich mich, wird das überhaupt etwas mit so wenig Schnee?
Einige Tage vor dem Kurs informierte uns Carla Jordi, dass er stattfindet. Anstelle der Tourenskis, sollen jedoch mangels Schnee, nur die Schneeschuhe eingepackt werden.

Am Samstagmorgen trafen sich 26 motivierte Kursteilnehmer in Adelboden unter dem Birg im BnB Restaurant Steinbock. Nach der Begrüssung erhielten wir einen sehr interessanten und lehreichenen Theorieteil über «Lawinen Grundwissen» mit dem Bergführer Res Fuhrer.
Danach Teilten wir uns in drei Gruppen und es hiess hinaus an die Kälte. Bereits unterwegs konnte das erste in der Theorie gehört in der Natur bestaunt werden. Auf einem Brückengeländer bildete sich sogenannter «aufbauender Schnee» (Bodenfrost) der durch den Wasserdampf des darunter verlaufenden Bachs entstand.
Nach dem erlernten Hangneigungsmessen mittels den Skistöcken hiess es LVS suchen. LVS suchen im grünen? Jawohl, und dies ist deutlich schwieriger als im Schnee. Den ohne Schnee fehlen die verräterischen Spuren und ein unter Ästen oder Steinen verstecktes LVS ist deutlich schwieriger zu finden. Bei der Feinsuche muss sorgfältig ausgekreuzt werden, um den richtigen Stein zu erwischen.
Nach einem weiteren Theorieteil über das Thema Lawinenrettung und 3x3 Beurteilungs- und Entscheidungsrahmen genossen wir das langersehnte, sehr feine Nachtessen (ein saftiges fein gewürztes Schweinssteak mit Nudeln und Salat) und liessen den lehrreichen Tag ausklingen.

Am Sonntagmorgen übten wir uns nach dem Frühstück mit der Tourenplanung. Unsere Gruppe versuchte sich an der fiktiven Tourenplanung von der Engstligenalp auf den Wildstrubel bei Lawinenstufe erheblich. Anhand der Karte mussten die steilsten Hänge herausgemessen und die kritischen stellen beurteilt werden. Unsere Gruppe entschieden sich dann für eine alternative Tour auf den Ammertenspitz.
Danach ging es mit der Gondelbahn auf die Engstligealp, wo wir die verschiedenen Hänge und Schneeverhältnisse vor Ort begutachteten und untereinander diskutierten. Nach einem kurzen Fussmarsch konnten auch schon die Schneeschuhe montiert werden und wir nahmen den Aufstieg Richtung Ammertenspitz in Angriff. Dabei versuchte uns Hans Hostettler in die hohe Kunst der Spuranlage einzuführen. Dabei gilt es, als erstes die sicherste, als zweites die bequemste und drittens die schnellste Route im Aufstieg zu finden.
Es war sehr interessant im Aufstieg die verschiedenen Schneearten, von harten über weichen körnigen und vom Wind verfrachteten Schnee zu betrachten und darüber zu diskutieren.
Die Zeit verging viel zu schnell und der Sonntag war auch schon vorbei.

Mein letzter Lawinenkurs besuchte ich vor zirka vier Jahren. Für mich war es super das schon mal gehörte zu repetieren und zu verinnerlichen. Ich denke, es ist wieder etwas mehr hängen geblieben und ich kann den Lawinenkurs nur jedem weiterempfehlen ob blutiger Anfänger oder bereits fortgeschrittener Tourengänger.

Besten Dank an die sehr Kompetenten Kursleiter Res Fuhrer, Hans Hostettler und Manfred Inniger sowie Carla Jordi für die Organisation des Kurses.