Am Sonntagmorgen trafen wir uns zu sechst im Zug Richtung Filisur. Obwohl der Wetterbericht für die nächsten Tage miserabel war, wollten wir doch versuchen das Beste daraus zu machen.
Schon der erste Tag übertraf unsere Erwartungen, wir kamen trocken ans Ziel.
Am Bahnhof Filisur schulterten wir (Tourenleiter Raoul, Maja, Markus F, Markus G, Serge und ich) die Ski`s und marschierten bis Schmitten. Von dort aus konnten wir dann mit den Ski`s an den Füssen zügig dem Hirtenstock entgegen schreiten. Die Abfahrt durch Wald und Unterholz gab uns einen Ersten Eindruck von den kommenden Tagen. Wie geplant trafen wir um 17 Uhr im Hotel Muchetta in Wiesen ein wo dann auch Nicole zu uns stiess.
Für den Montag nahmen wir uns nichts Grosses vor, da der Wetterbericht immer noch nicht gut war. Wir wollten aufs Hüreli und über den Grat direkt auf den Sandhubel steigen. Gleich hinter dem Hotel begann der ruppige Aufstieg durch den Wald. An diesem Tag wurden wir nur vom Schwitzen nass, das Wetter blieb durchzogen aber trocken. Über den schmalen Grat erreichten wir das Hüreli. Leider kamen wir von dort nicht weiter auf dem Grat da es eine Stufe hatte die man so nicht überwinden konnte. Dieser Umstand zwang uns in schlechter Sicht über die Westhänge abzurutschen und dann weiter auf den Sandhubel zu steigen. Obwohl wir zusätzliche Höhenmeter machten waren wir früh im Hotel bei Kaffee und Kuchen und anschliessender Sauna.
Für den Dienstag planten wir das Valbellahorn über den Steigrügg. Markus G, der direkt vom bestandenen Tourenleiterkurs kam (herzliche Gratulation), wollte die Tour leiten. Er führte uns souverän bei wechselnder Sicht auf den Gipfel. Die Abfahrt durch das Platschtobel war für alle eine Herausforderung. Hätte es nicht alte Spuren durchs Dickicht gehabt wäre die Wegfindung nicht einfach gewesen. So konnten wir uns mit dem miserablen Schnee, den Abhängen und Bäumen ertüchtigen. Es machte da und dort platsch, sei es dass die Skispitzen beim überqueren des Bachs stecken blieben oder jemand mit den Ski nach oben im Gebüsch hängen blieb, wir konnten erahnen warum das Tobel seinen Namen hat. Wir kamen etwas müde erst vor dem Nachtessen zurück. Es war aber eine wunderschöne Tour und Markus hat seinen Einstieg super gemeistert, herzlichen Dank.
Da der Wetterbericht für den Mittwoch Sonne pur versprach, wollten wir die Gunst der Stunde nutzen und eine etwas steilere Tour in Angriff nehmen. Gluschtet hätte uns der Tiaun, da die exposition der steilen Hänge aber eher ungünstig waren, entschieden wir uns für das Spitzig Gretli. Als wir am Morgen aufstanden, schneite es! Nach dem Frühstück war es dann nur noch dichter Nebel der uns einhüllte. Heute nahmen wir einen etwas gemächlicheren Aufstieg und nach der Waldpassage klarte der Himmel sogar auf. Auf dem Gipfel hüllte uns aber leider der Nebel wieder ein. Dafür war der Schnee bei dieser Abfahrt so gut wie sonst nie. Da konnten die Beine derer die sonst im Stemmbogen ab fuhren etwas ausruhen und es kam richtig Freude auf. Nach einer Rast an der warmen Sonne hatten wir sogar noch etwas Sulz. Den Schluss durch den Wald konnten wir dann wieder mit Training für die Oberschenkel abbuchen. Aber das anschliessende Sonnenbaden auf der Terrasse und die Sauna lösten die Muskeln wieder.
Schon stand der letzte Tourentag, der Donnerstag vor uns. Leider musste sich Nicole schon am Morgen von uns verabschieden weil sie eine starke Erkältung erwischt hatte. Wir stiegen auf zur Bärentaler Furgga und querten von dort zu Amselegg. Der Föhn frischte so stark auf, dass es die weniger Gewichtigen unter uns fast von den Füssen geblasen hätte. Trotzdem bestiegen wir noch das Schiesshorn, wo es erstaunlicher weise für kurze Zeit etwas weniger Wind hatte, Wir konnten eine kurze Mittagsrast halten bevor wir nach Arosa Litzirüti abfuhren.
Bereits um 14Uhr sassen wir gemütlich im Zug der uns wieder nach Hause brachte.
Allen Prognosen zum Trotz hatten wir eine sehr schöne Tourenwoche, Ganz herzlichen Dank allen Teilnehmern für die entspannten und lustigen Tage in und um Wiesen. Auch die umsichtige Führung und gute Organisation von Tourenleiter Raoul war einmal mehr stimmig.
Sonja Würmli