Bericht zur Tour
Autor
Carla Jordi
Erstellt am
13.02.2019 7:02
Letzte Änderung
26.12.2019 10:02
Tourenbericht

Haute Route du Jura, Schneeschuhtour 1. bis 3. Februar 2019

Freitag, Les Prés-d’Orvin - Chasseral
Rägetropfe chlopfe ufdringlich ad Busschibe nach Prés-d‘Orvin. D Carla erklärt, sie heig nomal d SAC Teilnähmerlischte düregluegt und dänkt mir sige alli wättertouglich u heige dämentsprächendi Socke agleit. Sie het sich muetig entschide die 3 vorgsehne, sehr intensiv vorbereitete Schneeschue Touretage Haute Route Jura düredszieh. Alli üsi Rägehube für dr Rucksack montiert. Ime sportliche Tempo starte mir. Lö üs i uf waldigi Wäge - jurahögerige Ahöchine. Schneeflockigs umstriecht sanft üsi Gsichter. Kek in Unberührts, Ungspurets im nöie töife Schnee - stampf - stampf - stampf het agfange…
Immer wieder wadetöif versinke mir i dere Pracht - i meine, em häregleite Pulver - d Sicht grad no paar Meter härebrösmelet. Zielsträbig zieht üs Carla witer u witer zum höchschte Tagespunkt 1648m/üM. Irgendwenn isch es ä Zagge rucher worde. Mit bestunender Chraft aber ou grossem Können wo sich d Toureleiterin ageignet het, führt sie üs über Schnee- und Näbelschwade und sie immer als Erschti ganz vorab! S het pfiffe, s het gstrubuset - schneesturmähnlich, liecht schwankend erreiche mir dr Turm. Jetzt nume no abwärts. Üs Chelti id Ouge, Stirn, u d Ohre schladt. Ä Momänt, nid die geographischi Orientierig gsuecht - aber die physischi Mitti - die warmi Energie vom Ufeloufe schwindet im Nu zume Hüfeli. A windgschützter Stell niemert trocheni Häntsche gsuecht het - jetzt 20 Min. vorem Ziel, im garschtigschte Egge vo dr Landschaft, die zunderscht usem Rucksack doch no useknüblet müesse wärde. Extremitäte, Finger wo isig wärde, nid ds gspasse isch…
JUPPI HOTEL CHASSERAL - äs warms, organisierts Masselager uf üs wartet! Und - psychisch ime absolute Höch!
Inge Stauffer

Samstag
Chasseral – Vue des Alpes
Beim Aufstehen überraschten uns funkelnde Sterne am klaren Himmel. Später erlebten wir eine wunderschöne Morgenstimmung und genossen den Blick über das Nebelmeer zum Alpenpanorama. Danke Carla, dass du die Tour nach Programm durchgeführt hast, trotz wenig verheissungsvoller Wetterprognose. Der Marsch über den tief verschneiten Rücken des Chasseral war traumhaft, vorbei an Bäumen und Sträuchern, die durch Schnee und Wind zu fantastischen Skulpturen verformt waren. Es herrschten strahlender Sonnenschein und eine angenehme Temperatur. Unterwegs enträtselten wir verschiedene Tierspuren und beobachteten eine Gämse. Dieses nordisch anmutende Erlebnis wird uns allen unvergesslich bleiben. Dann folgte der Abstieg nach Le Pâquier. Nach einer Stärkung bei einem Beizli am Pistenrand ging es weiter über sanfte Weiden und offene Wälder dem Mont d`Amin entlang hinauf zur Vue des Alpes. Ich glaube, ich war nicht die Einzige, die froh war, als wir nach ca. 7 Stunden anstrengendem Marsch das Hotel Vue des Alpes erreicht hatten. Wir bewunderten Carlas Fitness, die fast den ganzen langen Weg selber gespurt hat. Bei den Annehmlichkeiten des Hotels erholten wie uns rasch. Zurück bleibt ein unvergessliches Wintererlebnis. Einige schwangen nach dem Nachtessen sogar noch eine Weile das Tanzbein.
Ruth Tschanz

Sonntag
Vue des Alpes – Les Geneveys-sur-Coffrane
Der Blick aus dem Fenster zeigt, der Sonntagmorgen ist begleitet von heftigem Schneefall und ziemlich starkem Wind. So überrascht es nicht, dass Carla beim Frühstück eine Programmänderung ankündet. Wir werden nicht wie geplant über den Tête de Ran und Mont Racine nach Geneveys-sur-Coffrane, sondern direkt nach Hauts-Geneveys absteigen. Vermummte Gestalten ziehen im Schneegestöber los und stapfen in wunderschönem Pulverschnee talwärts. Weil der Schneefall nachlässt und der Schnee pulvrig bleibt, wird eine weitere Programmänderung vorgenommen; das Ziel heisst wieder Geneveys-sur-Coffrane, das wir nach einigen Auf und Abs, auf Waldwegen und neugestapften Spuren, durch Wald und Feld um die Mittagszeit erreichen. Damit endet die Haute Route du Jura unter der souveränen Leitung von Carla. Herzlichen Dank, dir Carla und Erich für die erlebnisreichen wunderschönen drei Tage.
Margrit Ziegler