Lawinenbulletin und Wetterprognosen versprachen ideale Verhältnisse für die vorgesehene Skitour „Brudelhorn/Distelhorn“.
So trafen sich am frühen Sonntagmorgen acht Blümlisälpler im Zug nach Brig und weiter nach Geschinen im Obergoms. Trotz der wochenlangen Trockenperiode zeigte sich das Obergoms mit noch reichlich Schnee bei blauem Himmel von seiner schönsten Seite. Die Gruppe bestand aus den Jungspunden Bila, Daniela, Pascal und Thomas, den routinierten Skiberggängerinnen Irene und Susanne, einem willigen Senioren (der Schreibende) und natürlich dem Leitenden, Martin Raaflaub. Unter Zuhilfenahme der Harscheisen erfolgte der steile Anstieg durch den Breitewald problemlos, so dass wir recht rasch die ersten 600 Höhenmeter bis zur ersten kurzen Pause auf Altstafel hinter uns brachten. Auf guter Spur (Danke dem unbekannten Erstspurer) stiegen wir weiter über das nun offene, gut verschneite Gelände Richtung Brudelhorn. Bald wurden wir gewahr, dass auf dem üblichen Weg Richtung südlicher Distelgrat keine Spur vorhanden war, auch dass zwar einige Tourengruppen unterwegs waren, diese allerdings praktisch ausschliesslich das Teltschenhorn ansteuerten. Im nun etwas schwieriger werdenden Schnee mit zunehmendem Einbrechen und Triebschneeansammlungen sowie auch angesichts der ausgeprägten Überwächtung des nach Nordosten ausgerichteten Gipfelhanges entschied Martin, direkt das Teltschenhorn zu besteigen. Der Senior, den Jungspunden und den Routinieres die letzten 200 - 300 Höhenmeter etwas nachhecheld, war für diesen Entscheid sehr dankbar... Auf dem Teltschenhorn, nur knapp 50 Meter weniger hoch als das Brudelhorn, genossen wir die herrliche Rundumsicht. Ein zunehmend kalter, zügiger Wind sowie eine aufziehende Schleierbewölkung hielten uns von einer längeren Gipfelrast ab. Diese holten wir dann etwas tiefer, an einer windärmeren Stelle nach. Die Abfahrt vom Teltschenhorn an die Nufenenpassstrasse verläuft insgesamt auf einem nach Norden ausgerichteten Hang, dies liess uns auf Pulver hoffen. Wir wurden auch nicht enttäuscht, über weite Strecken fanden wir diesen im Chietäli, teilweise vielleicht etwas schwer, erstaunlich wenig verfahren, insgesamt absolut lohnend. Durch die letzte, unübersichtliche Waldpartie vom Chäller auf die Passstrasse führte uns Martin problemlos. Auf der vollständig schneebedeckten Passtrasse fuhren wir nach Ulrichen ab, wo wir uns im Gasthaus „Hotel Walser“ an gleissender, wärmender Sonne bei Kaffee und weiteren Getränken erholen konnten. Wie meistens im SAC, verlaufen längere Zugrückreisen bei leichter Müdigkeit animiert, lustig und fröhlich ... das war auch diesmal so (Detailangaben wurden mir von den Teilnehmenden untersagt!).
Ein ganz herzliches Dankeschön an Martin, der die nicht ganz einfache Tour sauber vorbereitet und kompetent, umsichtig und souverän geführt hat!
Markus Känel