Bericht zur Tour
Autor
Markus Kaenel
Erstellt am
29.12.2019 20:17
Letzte Änderung
29.12.2019 20:33
Tourenbericht

Nun wäre ja das Wistätthore vorgesehen gewesen, die bis kurz vorher prekäre Lawinensituation sowie der Schneemangel liessen dies jedoch nicht zu. Bei der Suche nach einer Ersatztour durften die Teilnehmer Vorschläge machen, wobei ein findiger Kopf die Alpiglemäre vorschlug, bei einer Starthöhe von 1200m und einem in dieser Jahreszeit sehr schattigen Aufstiegsweg dürfte es wohl genügend Schnee haben. So trafen sich, die Nebeldecke hinter, resp. unter sich lassend, der Tourenleiter Martin, Annelies, Carla, Anita, Serena, Cristiano und der Schreibende an der Hengstkurve auf der Freiburgerseite des Gurnigelpasses. Die Gruppe war demographisch ein Abbild der grossen SAC- Familie, lagen doch zwischen den Küken und dem Reifsten mindestens zwei Generationen. Für etwas lange Gesichter, insbesondere beim Einflüsterer, sorgte die angetroffene Schneelage, war es doch an den Westhängen, ansonsten attraktive Aufstiegs- und Abfahrtsrouten, bis weit oben praktisch aper. So machten wir uns zu Fuss mit gebuckelten Skis durch den Hengstenschlund, wobei der Einflüsterer nicht müde wurde, den Schneemangel bei diesem ohnehin flachen Abschnitt kleinzureden, die Mittüreler liessen ihn nachsichtig gewähren. Erst beim Anstieg zur Alp Grenchenberg konnten wir die Skis anschnallen, bei zwar wenig und teilweise hartem Schnee gelangten wir mit nicht zu schnellem, aber stetigem Schritt bald auf die Grenchengalm, dem Pässchen zwischen Hengstenschlund und Riprächte/Alp Morgete. Der Alpiglemäre-Gipfelhang sowie der auch ins Auge gefasste, nach Süden abzweigende Weg auf den Widdersgrind waren so ausgeapert, dass eine Besteigung mit Skis unmöglich schien. Der frustrane Versuch einer vor uns gehenden Gruppe bestätigte dies. So stiegen wir halt wiederum zu Fuss auf den Alpiglemäre-Wintergipfel. Bei gleissendem Sonnenlicht genossen wir die umfassende Rundumsicht und den Blick aufs mittelländische Nebelmeer. Für die Abfahrt kam nur eine Bachrunse mit etwas lockerem Triebschnee in Frage, die sonst üblichen Hänge waren schlicht nicht befahrbar. So kamen wir zwischen Grenchengalm und Alp Grenchenberg bei ganz lokal erstaunlich gutem Schnee doch noch zu einigen Schwüngen, bevor wir wieder zu Fuss durch den Hengstenschlund zur Hengstenkurve wanderten, wo unser beiden Autos warteten. Für kurze Verwirrung sorgte der Benzinmangel eines der Autos, so dass die nächste Tankstelle in Plaffeien anvisiert werden sollte, mit notgedrungen happigem Umweg über das Freiburgeroberland. Die Pilotin, nicht eben bekannt für langes Zaudern oder fehlende Risikobereitschaft, entschied dann doch, den üblichen, deutlich kürzeren Weg über den Gurnigel zu nehmen in der Erwartung, dass der Sprit bis zur Tankstelle in Riggisberg reichen würde/sollte/müsste....! Im Wissen, dass zügiges Fahren den Benzinverbrauch senkt, wurde nun im Umkehrsinn des Gurnigelbergrennens Riggisberg angesteuert, was nicht ganz ohne Friktionen mit den hunderten, dem Nebel entflohenen Städtern auf der Gurnigelpasshöhe abging. Nun denn, die Tankstelle wurde erreicht, das Auto für nächste Abenteuer gefüttert und wir liessen den wunderschönen, ereignisreichen und lustigen Tag im Café in Riggisberg ausklingen. Ganz herzlichen Dank an Martin für die (wie immer) kompetent und umsichtig geführte Tour!
Markus