Bericht zur Tour
Autor
Thomas Brückmann
Erstellt am
22.02.2021 9:27
Letzte Änderung
22.02.2021 9:29
Tourenbericht

Wir hatten Startschwierigkeiten. Urban musste seine Teilnehmer*innen regelrecht einsammeln: Lukas hatte direkt auf der Engstligenalp übernachtet, Thomas kam aus Bern, Gerwin stiess an der Talstation dazu. Die vielen Abfahrts- und Treffpunktzeiten auf dem Tourenplan führten zu Missverständnissen, sodass Verena in Thun mit der vollen Überzeugung, richtig zu sein, einen Zug später nahm. Nun hätte sie dem Rest der Crew einfach den Kaffee beim auf sie Warten spendieren können. Doch leider ist immer noch Corona-Ausnahmezustand und -10°C im Schatten schlicht zu kalt, um 30 Minuten einfach rumzuhocken. Doch dann kam ihr die geniale Idee, einfach den Skilift auf der Engstligenalp zu nehmen und uns weiter oben zu treffen. Der erste Aufstieg – es gab nicht wenig Wind – liess die Kälte in unsere Glieder fahren. Die Corona-Maske aus Stoff war nun auf einmal auch zum Wärmeschutz nützlich. Erst in der Hälfte des Hangs wurden wir langsam wieder warm. Auf Höhe des Skilifts hätten wir Verena treffen müssen, doch von ihr war keine Spur. Auch ihr Natel-Akku hatte angesichts der Kälte aufgegeben. Also stiegen wir dezimiert dem Pass entgegen, als Verena plötzlich vor uns stand. Sie hatte spontan zwei Begleiterinnen gefunden, mit denen sie sich auf die Suche nach uns gemacht hatte. Glücklich vereint erreichten wir das erste Ziel, den Chindbettipass, der uns den Ausblick auf die erste schöne Pulver-Abfahrt eröffnete. Also Felle ab, 120 Meter runter, Felle wieder an. Endlich standen wir in der Sonne und es wurde langsam warm. Von dort Aufstieg auf den sehr gut besuchten Rote Totz mit einem herrlichen Rundumblick bis zu den Walliser Alpen. Verenas Begleiterinnen entschieden sich, nicht wie geplant, direkt nach Sunnbüel zu fahren, sondern schlossen sich uns nach etwas Zögern Üschenental an. Und schon waren wir in der schönsten Abfahrt der Tour: Die breiten Hänge am Rote Totz erlaubten allen, eine unverspurte Stelle zu finden. Dann wieder: auffellen und zur Felshore hoch. Langsam wurde es später Nachmittag, die Sonne neigte sich, es wurde wieder kälter. Nach einem schönen Ausblick auf Altels, Balm- und Rinderhorn war das Couloir Richtung Üschenetal breit genug, um noch unverspurtes Gelände zu finden. Pulver hatte es aber trotzdem genug. Mit absteigender Höhe wurde der Schnee schlechter. Unten mussten wir noch einen breiten vereisten Lawinenkegel überqueren. Hier waren wir dann froh, nicht die ersten gewesen zu sein und eine Spur vorzufinden, die uns den Übergang erleichterte. Der Schnee reichte zu unserer Überraschung bis vor die Bushaltestelle, worauf wir bei einem Glühwein anstossen konnten.