Bericht zur Tour
Autor
Markus Kaenel
Erstellt am
16.07.2018 20:23
Letzte Änderung
16.07.2018 20:23
Tourenbericht

Der Niwen als Eckpunkt über der Einmündung des Lötschentals ins Rhonetal ist ja vor allem als Skiberg mit, unter Zuhilfenahme der Lifte von Jeizinen, relativ kurzem Aufstieg und langer Abfahrt ins Lötschental bekannt. Warum nicht mal im Sommer den umgekehrten Weg gehen. So starteten am Morgen des 14.7.2018 bei gutem Wetter und warmer Temperatur Astrid, Christine, Franz, Fritz, Irene, Stefanie, Thomas und der Schreibende nach Anreise mit Zug und Bus nach Ferden zu dieser Tour. Der gute Wanderweg führte vorerst im schattenspendenden Wald in kontinuierlicher und angenehmer Steigung in die Hänge des Faldumgrates, weiter oben wurde der Wald lichter, die Flora zeigte sich noch im schwindenden Bergfrühling. Mit zunehmender Höhe wurden sowohl der Rückblick ins Lötschental als auch der Vorausblick auf den Walliseralpenhauptkamm immer imposanter. Während einer kleinen Pause oberhalb Faldumalp wurden wir gewahr, dass sich unter uns einige Gipfelspezialisten befanden, die jeglichen digitalen peakfindern ihre Grenzen aufzeigten!
Auf dem ansteigenden Gratrücken wurde der Weg nun steiler, unterhalb des Horilägers trafen wir auf erste Schneefelder, diese konnten bei weichem Schnee problemlos traversiert oder umgangen werden. Am Horiläger bestaunten wir die eindrücklichen steinernen Lawinenverbauungen, die gleichzeitig mit dem Bau des Lötschbergtunnels zum Schutz Goppensteins errichtet wurden. Strittungrat und Niwengrat waren bei guter Sicht und trockenen Verhältnissen mit etwas Auf und Ab gut passierbar, sodass wir kurz nach Mittag den Niwengipfel erreichten. Da wir zeitlich gut im Plan waren, gönnten wir uns eine knapp einstündige Gipfelrast, der Eine oder Andere spürte nun die über 1500 Höhenmeter schon etwas. Bei immer noch guter Nahsicht trat nun vermehrt Bewölkung auf, was die Gipfelidentifizierung erschwerte, aber bei recht abenteuerlichen Vorschlägen auch zu Erheiterung führte. Der Abstieg von Mitte Niwengrat durch steiles Geröll mit vereinzelt Wegspuren bereitete dank trockenen Verhältnissen keine Probleme. Ueber Fahr- und Wanderwege erreichten wir die untere Feselalp, wo wir uns im Bergrestaurant „Trächuhitta“ einen Halt mit Kaffe und weiteren Getränken (keinen Marschtee!) gönnten. Bei nun zunehmendem Wind und aufkommender Schwärze am Himmel nahmen wir noch den letzten Abscnitt unter die Füsse, so dass wir, mit nur wenigen Regentropfen konfrontiert, in Jeizinen die Gondelbahn erreichten. Diese führte uns nach Gampel, im Tal unten war es, wie erwartet, wieder recht heiss. Das Warten auf den Zug in Gampel-Steg und die Heimfahrt versüssten wir uns mit neben dem Bahnhof erstandenen Walliseraprikosen sowie mehr oder weniger fachmännischen, aber zunehmend lustigen Kommentaren und Meinungen zum erlebten Tag!
Markus Känel