Bericht zur Tour
Autor
Christoph Dietrich
Erstellt am
17.02.2023 18:18
Letzte Änderung
17.02.2023 18:18
Tourenbericht

Auf der Schwarzwaldalp am Fusse des Wetterhorns herrschte klirrende Kälte, als wir im blauen Morgenlicht die Skis anlegten. Die Berge lagen noch tief im Schatten und in den Bäumen hing das Biecht.

Der Tourenleiter, Christoph Dietrich, hatte bereits am Vorabend klar gemacht, dass es keine langen Pausen geben werde; die Tour sei lang und die Abreise vom Gletscherblick in Grindelwald um 17:30 Uhr geplant. So stiegen wir in ansprechendem Tempo zunächst über die Alpstrasse Richtung Pfanni und danach am Grindelband vorbei zum Hagelseewli. Von da war es bis zur Wart, dem Übergang zwischen Schwarzhoren und Wildgärst (2705m), nicht mehr weit. Den Gipfelhang, auf dem wegen des Windes nur noch wenig Schnee lag, schenkten wir uns aus Rücksicht auf das Material.

Die Abfahrt führte zuerst Richtung Osten durch wenig Pulver und mehr Windharsch an den Eingang zum Geissbachtäli, das im Schatten des Schwarzhore lag und deshalb bessere Schneeverhältnisse versprach. Es war allerdings vom Wind leergefegt, was uns eine doch eher ruppige Fahrt bescherte. Nachdem wir am Oberläger noch einmal die Felle aufgezogen hatten, wechselten wir auf die andere Seite der Scheidegg. Und siehe da: Unterhalb der Chiemattenhubla fand uns Christoph einen Pulverhang. Im Abendlicht ging es variantenreich weiter abwärts bis zum Hotel Gletscherblick, das wir schon um 16:30 Uhr erreichten.

Während drei Teilnehmer es vorzogen, hier die Tour zu beenden, wollten vier andere den Tag noch mit einem Restaurantbesuch abrunden. Das erwies sich als fataler Fehlentscheid. Die Verspätung des nächsten Postautos hätten wir noch hingenommen. Und auch, dass wir deswegen den Zug verpassten, war nach diesem Prachtstag zu verkraften. Schon eher schlug uns die Nachricht vom Ausfall des Bahnverkehrs auf die Stimmung. Nachdem im Wartsaal nicht zuletzt wegen des unbeholfenen Herrn mit dem reich verzierten Österreicher Hut, der sich partout nicht von der elektrischen Schiebetür wegbewegen wollte, auch die Temperatur unter null gefallen war, suchten wir Zuflucht im nächstgelegenen Restaurant. Dort wurden wir aufgrund des passenden Tenues und des Gerüchleins mit Begeisterung empfangen. Nach einem tröstenden Abendessen und einem hastigen Blick auf den Fahrplan eilten wir zurück zum Bahnhof. An den Rücklichtern des abfahrenden Zuges konnten wir erkennen, dass die Bahn ihren Betrieb wieder aufgenommen hatte. Den Ärger spülten wir mit einem Bier herunter, bevor wir in tiefer Nacht doch noch die Rückreise antraten. Alles war gut, denn Christoph hatte ja gesagt, die Tour werde lang.